Das Bunte Bündnis im Kreistag Pfaffenhofen bringt mehrere Anträge aus dem Zukunftsprogramm ein
Zum Start der Wahlperiode hat sich das BUNTE BÜNDNIS (FW, SPD, GRÜNE, BÜRGERLISTE, ÖDP) im Kreistag Pfaffenhofen auf ein ambitioniertes 100 Punkte Zukunftsprogramm für den Landkreis geeinigt. Ein Lenkungsteam bestehend aus allen beteiligten Fraktionen hat nun die ersten Themen aus den Bereichen Transparenz, Bürgerbeteiligung, Wirtschaft und Bildung sowie Landwirtschaft ausgearbeitet und drei Anträge dazu formuliert und eingereicht.
Landwirtschaftsbeirat: Miteinander statt übereinander reden!
In unserem Landkreis spielt die Landwirtschaft nach wie vor eine herausragende
Rolle. Von den Landwirten müssen tagtäglich viele Aufgabenstellungen und
Herausforderungen bewältigt werden. Dies gelingt oft besser in einer
gemeinsamen und abgestimmten Vorgehensweise. Oft ergeben sich Synergien,
auf die man alleine nicht gekommen wäre. In einem Landwirtschaftsbeirat können Landwirtinnen und Landwirte aus unterschiedlichen Sparten ins Gespräch kommen sowie sich und die Aufgaben der andere näher kennen lernen. Aktuelle landwirtschaftliche Themen (z.B. Neuerungen von Vorschriften, Gesetzesänderungen und deren Umsetzung)
können dabei ganzheitlich und umfassend diskutiert werden. Gemeinsame
Lösungsmöglichkeiten können an die entsprechenden Institutionen
weitergegeben werden.
Unsere Kreisverwaltung: Transparent, bürgernah und digital
Transparenz und Bürgerbeteiligung sind ein essenzieller Bestandteil unserer Demokratie und grundlegend für eine freie Willensbildung. Erst Transparenz ermöglicht den Bürgern, Probleme wahrzunehmen. Zeitgemäße Methoden zum Bürgerdialog und zur Bürgerbeteiligung ermöglichen es den Bürgern Beschwerden zu äußern und Verbesserungsvorschläge zu erfahren, zu erörtern und diese den politischen Repräsentanten mitzuteilen. Zudem wird durch die Öffnung politischer Vorgänge und Kommunikation das Vertrauen der Bürger in unsere Demokratie gestärkt.
Neues Wir schafft Wunder: Von der Krise in die Zukunft
Gemeinsam zur Post-Corona-Strategie für den Landkreis Pfaffenhofen
Unser Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist nach einer Rangliste des Magazins "Focus Money" eine von Deutschlands wirtschaftsstärksten Regionen. Die Stärke und Dynamik basiert allerdings auf Strukturen, die sich aktuell verstärkt durch die Coronakrise, als verletzlich und instabil gezeigt haben.
Zudem stellen wir fest, dass ohne verstärkte Initiative auf allen politischen Ebenen und ohne tiefgreifende systemische Veränderungen unserer Konsummuster und Produktionsweisen die Erderwärmung nicht zu stoppen sein wird.
Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen belasten auch unsere wirtschaftsstarke Region noch auf Jahre hinaus. Die Klimakrise erfordert einen raschen und tiefgreifenden Transformationsprozess. Notwendige Veränderungen dürfen den sozialen Zusammenhalt nicht gefährden.
Andererseits schafft die gegenwärtige Entwicklung aber auch eine vielleicht einmalig günstige Gelegenheit für den sozial-ökologischen Wirtschaftswandel. Denn der Corona-Notstand erschüttert etliche bislang für unumstößlich gehaltene Glaubenssätze so stark, dass wir sie neu verhandeln und neu denken müssen.
Der Landkreis Pfaffenhofen soll deshalb mit einer interkommunalen Resilienz- und Entwicklungsstrategie mögliche Krisenszenarien verdeutlichen und herausarbeiten wie eine resiliente Zukunftsperspektive und konkrete Handlungsfelder aussehen können.
Wir wollen es rechtzeitig anpacken unsere gesamte Region widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten und für den kommenden Strukturwandel vorbereiten.
Durch die Arbeit an einer gemeinsamen Post-Corona-Vision sollen Instrumente zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Zukunftssicherung unserer Region entstehen.
Zukunftsorientierte Ideen und Strukturen für eine neue, inklusive und widerstandsfähige Infrastruktur müssen entwickelt werden, um:
- die Verletzlichkeit der Region bei Krisen zu verringern
- Industrielle Schwerpunktverlagerungen abzufedern
- Strukturen für nachhaltiges Wirtschaften und regionale Wertschöpfungsketten zu schaffen
- Bildungseinrichtungen zukünftig zu sichern und
- den sozialen Zusammenhalt zu gewährleisten.
- alle Sektoren der fundamentalen, gemeinwohlorientierten Ökonomie zu stärken,
- eine hohe Biodiversität zurück zu gewinnen.
- innovative und effiziente Steuerungsstrukturen aufzubauen und - Alternativen zu digitalen Macht-Monopolen und eine Plattform für Transformations-Pioniere zu schaffen
Ziel ist eine integrierte, interkommunale Entwicklungsstrategie in den Bereichen der fundamentalen Daseinsvorsorge und die Unterstützung des industriellen Strukturwandels in den Handlungsfeldern:
- Bildung und Soziales
- Ernährung und Landwirtschaft
- Gesundheit und Pflege
- Mobilität, Siedlungsstrukturen und Wohnen
- Energie
- Digitalisierung, Open Data
- Kultur- und Kreativwirtschaft
- Handel und Regionallogistik
Beispiele für angedachte Projekte aus den Handlungsfeldern:
Bildung
Beispiele: Initiative eines FabLab im MINT-Bereich und die aktive Zukunftssicherung der beruflichen Bildung und Berufsschule
Dezentrale, autarke und CO2-neutrale Energieerzeugung
Beispiele: Machbarkeitsstudie Regionalwerk, Konzept zur Rekommunalisierung der Energienetze
Mobilität
Beispiele: Regiobus, innovative Mobilitätskonzepte, automatisierter Verkehrsmittel, Urban-Air-Mobility
Regionale Lebensmittelversorgung
Beispiel: Regionale Erzeugermärkte und Frischeküchen
Handel / Einzelhandel / Gastronomie
Beispiele: Mikrohubs / Regionallogistik
Gesundheit und Pflege
Beispiele: Konzept für wohnortnahe Hausarztversorgung / Sanierung kommunales Krankenhaus
Alternativen zu digitalen Macht-Monopolen
Beispiele: Open Data Portal / Smart Region / Smart City Projekte
Wohnen
Beispiele: Förderkonzepte für renditefreies Wohnen, Genossenschaftsprojekte und neue Wohnformen
Rückgewinnung hoher Biodiversität
Beispiele: Erhöhung Gewässerschutz und umfassende Dekontaminationen
Innovation in der Land- und Forstwirtschaft
Beispiel: Pilotprojekt zum Einsatz von Drohnen und Farmdroiden in der Landwirtschaft
Hier alle Anträge im Wortlaut zum Download:
Transparenter Kreistag
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