Unter dem Motto "Mensch wähl mich!" hatte am Sonntag der DBG Kreisverband Pfaffenhofen alle Landratskandidat*innen und die Bevölkerung zur Diskussion eingeladen. Die beiden DGB-Männer Roland Dörfler und Christian De Lapuente erläuterten im voll besetztem Hofbergsaal in Pfaffenhofen die Spielregeln: "Wir spielen eine Mischung aus Mensch-Ärgere-Dich-nicht und Monopoly."
Kurios: Wieder waren gleich zwei Kandidaten von der CSU mit von der Partie.
Eine Publikumsfrage ging dann auch direkt auf diese Situation ein. "Warum hat die CSU eigentlich zwei Listen aufgestellt? Eine CSU Liste und die Bürgerliste als CSU-Tarnliste", wollte ein Zuschauer wissen. Karl Huber fühlte sich herausgefordert und bestätigt daraufhin seine Mitgliedschaft bei der CSU und verglich die Situation mit einem Fußballspieler bei dem es ja auch egal wäre ob er mal bei dem einen und mal bei einem anderen Verein spielen würde" SPD-Chef Käser ist irritiert: "Somit wählt man mit Karl Huber oder Bürgerliste letztlich auch die CSU. Und die CSU duldet diese skurrile Situation inklusive der Schwächung von Rohrmann wohl nur, weil sie sich später eine Kooperation im Kreistag erhofft um die eigene schwindende Machtposition abzusichern. Ein schmutziges Geschäft auf dem Rücken der Demokratie!"
Die Fragerunde selbst meisterte SPD Landratskandidat Herschmann gewohnt bravourös und punktete wieder mit Fachwissen und klaren Vorstellungen seiner Politik. Besonderen Applaus erntete der erfinderische Ingenieur zu seinen Aussagen über den Umgang mit PFC verseuchten Boden bei Manching. "Wir organisieren es am besten so, dass die Betroffenen ihren verseuchten Bodenaushub direkt auf dem Flughafengelände deponieren können. Werfen wir ihnen einfach den Müll wieder über den Zaun zurück!" Für Kopfschütteln im Publikum sorgte CSU-Kandidat Rohrmann mit seiner Haltung zu den Zuständigkeiten des Landrates. Denn wenn es nach Rohrmann geht, ist der Landkreis quasi für fast nichts zuständig und er meinte darüberhinaus "Wer Visionen hat, der solle doch zum Arzt gehen!" Herschmann später dazu: "Warum will jemand dann überhaupt Landrat werden?" Und mit Augenzwinkern auf eine Frage aus der Diskussionsrunde: "Und zu welchem Landarzt?"
Nach 90 Minuten beendete Roland Dörfler das Frage-Spiel.
Und Herschmanns Schlussworte setzten einen bejubelten inhaltlichen Schlusspunkt: "Wir haben kein Erkenntisproblem im Landkreis. Wir haben ein Umsetzungsproblem! Dem will ich meine ganze Kraft widmen!"
Völlig zurecht bekam Andreas Herschmann schließlich die meisten Publikums-Smilies und den größten Schlussapplaus. Klarer Punktsieg.
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